Digitale Publikumspersuasion

Mittwoch, 9. Juni 2021, 16.00 Uhr

Der Theatertheoretiker Augusto Boal beschreibt das Zuschauen als eine Form der Unterdrückung.

Immersive Formate zielen darauf ab, das klassisch gewordene Schema des Zuschauens, der Gegenüberstellung von Werk und Besucher*in, Bühne und Saal, Objekt und Betrachter*in aufzulösen. Dabei wird das Publikum eingeladen, selbst Beteiligte des Geschehens zu werden, aktiv zu handeln und Handlung zu beeinflussen. Mit dem Publikum reden statt nur zu ihm – aber wie?

Der Workshop dient als Einführung in die Welt der Immersion und gibt einen Einblick in die Produktion und Spieltechniken immersiver Performance-Formate.

Am zweiten Tag widmen wir uns den Möglichkeiten von Verbindung und Beziehung sowie immersiven Spieltechniken in digitalen Räumen.

Eine Teilnahme an beiden Workshopteilen wird empfohlen. Die Workshops können jedoch auch unabhängig voneinander besucht werden.

SOPHIA HUSSAIN schreibt, spielt und inszeniert Geschichten unterschiedlicher medialer Provenienz und arbeitet in interdisziplinären Produktionen an den Schnittstellen von Theater, Performance sowie Medien- und Raumkunst. 2013 realisiert sie erstmals als Teil der Performancegruppe SIGNA immersive Performance–Installationen. In den darauffolgenden Jahren untersucht sie in unterschiedlichen Produktionen immer neue Wege durch die Immersion zum Publikum. In ihrer Kunst sowie im Studium der Germanistik und Medien- und Kommunikations- wissenschaft erforscht sie u.a. die Beziehung von Performer*innen und Publikum, die Gamification des Theaters und prozessuale Textentwicklung.